Hansesail 2007

Unser Quartier in Nienhagen war lange vor der Sail bestellt, so dass wir uns wieder auf das große Treffen der Segler freuen konnten. Überdies ist unsere großzügige und relativ preisgünstige Ferienwohnung mit Terrasse, Tiefgarage und sämtlichem erforderlichen Interieur durchaus empfehlenswert, wenn man sowohl Ruhe und Gemütlichkeit am ca.700 Meter entfernten Strand als auch Action in Warnemünde, Kühlungsborn oder Heiligendamm sucht. 2008, zum nächsten Einlaufen der großen und kleinen Segler, gehört die Unterkunft natürlich wieder uns.

Unsere Unterkunft war fernab des Trubels...

Unsere Unterkunft war fernab des Trubels…

Von dort bis nach Warnemünde sind es nur ca. 10 km, und die sind schnell gefahren. Logisch, dass uns immer noch Zeit blieb, das schöne Wetter vor der Sail zu nutzen, um uns im Ostseewasser abzukühlen. Wir hatten geplant, nur am 11.08.2007 nach Warnemünde und Rostock zu fahren, damit wir uns das Spektakel zu Wasser und von Land aus ansehen können. Die verbleibende Zeit war mit anderen Aktivitäten ausgebucht, denn schließlich wollten wir auch Urlaub machen.

Das Highlight sollte die Abendfahrt mit dem Dampf – Eisbrecher „Stettin“ werden. Dieses Schiff, eine Meisterleistung des deutschen Schiffbaus, hat es uns, seitdem wir es zum ersten Mal 1991 gesehen haben, besonders angetan. Nicht nur einmal waren wir begeisterte Gäste auf dem Dampfer.

Sonnabend früh fuhren wir also nach Warnemünde, um das Auslaufen der Segler zu beobachten. Zu früher Stunde hatten wir zwar Glück mit dem Parkplatz, was ja erfahrungsgemäß immer ein Problem in Warnemünde ist, doch leider wurde unsere Vorfreude, die Schiffe zu beobachten und zu filmen, erheblich eingeschränkt, denn das erste Mal mussten wir starken Nebel über Warnemünde und der See in Kauf nehmen. So hatten wir das noch nicht erlebt – Regen, starken Wind  kannten wir bereits, aber auch der liebe Sonnenschein war in der Vergangenheit oft unser Begleiter.

Die Sail war aber nicht weit weg...

Die Sail war aber nicht weit weg…

Sicherlich gab es durch Petrus` Kapriolen für die Segelboote diverse Schwierigkeiten, pünktlich auszulaufen. Leider konnte man viele kaum oder nur ihre Umrisse schemenhaft erkennen, was dem Ganzen einen gespenstischen Anschein verlieh. Hasenherzige Segler blieben einfach in unmittelbarer Nähe des Warnowufers liegen, etwas mutigere kreuzten ein wenig unter Land. Schade war es schon, aber wir ließen uns unsere hervorragende Laune nicht nehmen. Später, als der Nebel verschwand, wurden wir mit vielen anderen Schaulustigen für unsere Ausdauer belohnt. Wieder begann das für alle Beteiligten ergreifende Ereignis, vor der malerischen Kulisse von Wasser, Hafen und besonders der neuen Marina, das imposante Auslaufen der Schiffe in aller Schönheit genießen zu können. Eindrucksvoll gestaltete sich das Einlaufen des chilenischen Segelschulschiffes. Bereits vor einigen Jahren bestaunten wir das herrliche Schiff im Stadthafen von Rostock und ganz speziell, wie die Matrosen des Seglers nach alter Art in den Masten standen und sangen. Das kann man nicht beschreiben, das muss man einfach gesehen haben. Nun wieder, beim Einfahren in Warnemünde, hingen die Jungs in den Masten. Nachdem wir die aufgebauten Händlerstände abgelaufen und uns etwas mit Essen und Trinken gestärkt hatten, ging es nach Rostock.

Wie der Zufall es wollte, fanden wir sofort eine Parkmöglichkeit am Stadthafen, daher sparten wir Zeit und unnütze Sucherei.

Einiges war los.

Einiges war los.

Wir reihten uns in die üblichen Menschenmassen ein und arbeiteten uns langsam von einem  zum anderem Ende der Meile durch. Schlimm für mich, aber das gehört eben zur Sail. Meine beiden Damen – Frau und Tochter – störte das Ganze weitaus weniger, im Gegenteil, sie waren in ihrem Element. Ein Hanse-Sail-Shirt war für die Jüngere ein Muss, uns Älteren reichten das obligatorische Sail-Plakat, ein Sail-Beutel und kleinere Andenken. Wie sagt man doch, wer etwas erleben möchte, muss das Umfeld akzeptieren. Wir kennen den Krach der Fuhrgeschäfte, den Geruch der zig Speisen, die einzelnen Schaubühnen und die Verkäufer, die auf Kundenjagd sind, wie auch die schrecklichen, ewigen Drängler zur Genüge, aber immer wieder nehme ich das (besonders für mich) Unangenehme in Kauf. Schließlich ist die Hanse Sail eben das Volksfest, auf dem jeder nach seiner Fasson selig werden kann, oder?

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