Milchpulver nach Mexico

Tampico war das nächste Reiseziel.

Geladen mit Milchpulver.

Geladen mit Milchpulver.

Täglich nach 17 Uhr konnten wir Stadt und Umgebung erkunden. Besonders hatten es mir die riesigen Kakteen, die überall (fast wie bei uns das Unkraut) wuchsen, angetan. Da ich meiner Pflanzen liebenden Mutter und mir einen Gefallen tun wollte, bat ich unseren Zimmermann, mir beim Bau eines Blumenkastens behilflich zu sein, denn ich gedachte, einige dieser Wunderexemplare mit nach Hause zu nehmen. Also wickelte ich nach dem Baden im herrlich warmen Wasser immer einige Pflanzen in meine neue, herrliche Baumwollbadehose, dies in Ermangelung der heute allseits geschätzten Plastiktüten… Dann pflanzte ich sie auch in ihr Gehäuse, in dem sie während der Fahrt üppig gediehen. Ihre genialen Stacheln habe ich allerdings nie aus dieser Hose entfernen können, so dass sie mich bei jedem weiteren Bade empfindlich begleitet haben, alldieweil ich nur eine Badehose besaß. Erst im Rostock war dieser Spuk vorbei.

Die mitgebrachten Pflanzen erinnerten mich noch Jahre lang an Mexiko.

Tampico.

Tampico.

Dann ging es noch ein Mal nach Kuba, wo in Nuevitas 10 000 Tonnen Rohrzucker für Afrika und Europa geladen wurden. Zum damaligen Zeitpunkt hatte die DDR eine große Zementfabrik in dieser Gegend aufgebaut, so dass viele Monteure aus der Heimat vor Ort waren. Gemeinsam haben wir schöne Ausflüge unternommen und abends die Stadt bevölkert. Es war gerade Karneval, der für uns wenig an solch ein Ereignis gewohnte Mitteldeutsche zum unvergesslichen Erlebnis wurde. Casablanca war der erste Hafen nach Auslaufen Nuevitas. Die Stadt hat ihrem Namen (Weißes Haus) alle Ehre gemacht und uns mit herrlichem Sonnenschein empfangen. Hier wurde der Großteil der Ladung gelöscht und mit Ballastwasser in den Tanks ging es nach Haus, nicht ohne vorher noch Rotterdam und Hamburg angelaufen zu haben.

Anmerkung: Da in Marokko fast alle Speisen stark gesüßt werden, benötigt man auch viel Zucker. Das Land musste einen Staudamm bauen, aber es fehlte an Geld. Die Regierung erhöhte den Zuckerpreis um 1 Prozent. Nach einem Jahr hätte man mit dem eingesparten Geld sieben Staudämme bauen können!

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