Nachdem wir im letzten Jahr nicht zur Hanse Sail gefahren sind, war ein Besuch in diesem Jahr obligatorisch.
Durch eine rechtzeitige Reservierung konnten wir endlich wieder „unsere“ schöne Nienhäger Ferienwohnung beziehen, die sich in Strandnähe befindet, wo wir sogar bei schönem Wetter problemlos Strandkörbe ergattern können. Für uns Rentner ist sie sogar preislich erschwinglich. Vom relativ ruhigen Dorf Nienhagen ist es nur ein Katzensprung ins quirlige Rostock-Warnemünde und man könnte zu Sail-Zeiten den üblichen Staus entgehen, in dem man die Öffentlichen Verkehrsmittel oder das Bike benutzt, sofern man solches mag. Die letzten Jahre war der liebe Petrus nicht gerade nett zum großen Volksfest und seinen Fans, aber in 2010 überwog ja doch das bessere Wetter, auch wenn es mitunter tröpfelte – man trägt eben nur die falsche Bekleidung.Wenn dann „Klärchen“ vom Himmel strahlte, ahlten wir uns am Meeresufer, ich, bewaffnet mit dem Fernglas, um kreuzende Schiffe und Boote auf der Ostsee zu beobachten, Frau und Tochter lagerten natürlich im Strandkorb, bewaffnet mit Sonnenschutzmittelchen, Literatur und Selters.
Erstaunlich, was sich alles auf dem Meer abspielte! Für mich gab´s dann kein Halten mehr, wir mussten zur 20. Sail und ihrem witzigen Getümmel nach Rostock und Warnemünde! (Sonst wäre es kein Urlaub für mich gewesen.) Immerhin hatte ich mich wie immer im Vorfeld ausreichend über die Jubiläums-Sail informiert. 242 Schiffe sollen fest gemacht haben – nachgezählt wurden sie nicht von mir – aber wir wurden Zeugen des regen Betriebs an den Anlegestellen und bemerkten, dass häufig vier oder sogar mehr Schiffe/Boote nebeneinander fest gemacht hatten. Den Medien zufolge waren 13 Nationen vertreten, was der 20. Sail ein internationales Flair bescherte, augenscheinlich am tollen maritimen Gesamtbild der beiden Häfen zu erkennen.
Einen beeindruckenden Blickfang bildeten, wie in den vergangenen Jahren, die beiden Windjammer „Krusenstern“ mit 114 Metern sowie die „Sedow“ mit 118 Metern Länge, auf der wir bereits früher einen Törn erlebten. Weder zu übersehen noch zu überhören war der Dampfeisbrecher „Stettin“, den wir zweimal auf seiner Reise vom Stadthafen zur Reede bis hin zum Einlaufen am Liegeplatz mit unserer Anwesenheit beehrt haben. In guter Erinnerung an beide Fahrten mit der „Tante Stetti“, wie wir sie gern nennen, bleiben uns sowohl die engagierte Besatzung, eine angenehme Gastronomie als auch die für uns Landratten äußerst interessanten Erläuterungen des Kapitäns.
Gleichfalls mit von der Partie war die hübsche Schonerbrigg „Greif“ – sie und die „Stettin“ sollen schon seit 1991 bei der Hanse Sail gewesen sein, erfreulich, wie beide der diesjährigen Jubilarin die Treue gehalten haben! Nach dem erbaulichen Schiffegucken wandten wir uns der Rostocker „Meile“ zu, welche die größte seit dem Start der Sail gewesen sein soll – stolze 4 Kilometer lang.
Um sie und ihre 450 Händler und Schausteller abzuklappern, hätte es wohl längerer Zeit bedurft, also starteten wir einen Schnelldurchlauf mit Kaffeepause am Hafenbecken. Schließlich wollten wir noch nach Warnemünde, wo sieben Kreuzfahrtschiffe angelegt hatten, von denen wir zwei betrachten konnten.