Beginn eines großen Abenteuers

Keine Angst vor hohen Wellen.

Keine Angst vor hohen Wellen.

Zwei Tage später saß ich dann schon mit meinem Köfferchen im Nachtzug von Leipzig nach Rostock. Das Erlebte der letzten Tage und Wochen ging mir noch einmal durch den Kopf und ich schlief kurz ein. Als der Zug in Halle hielt, sah ich auf dem Bahnsteig den Rotschopf stehen, der mich gleich gesehen hatte. Nun hatte ich einen Reisebegleiter gefunden, mit dem ich sehr schnell ins Gespräch kam. Er kam aus Merseburg und hieß Wolfgang K. Aber allmählich übermannte uns nun doch die Müdigkeit, wir schlummerten beide ein und wurden erst wieder munter, als der Zug bereits in den Bahnhof von Rostock einfuhr. Wir stiegen beide aus und spürten sofort, dass die Luft  anders roch als in unserer Chemieecke; angenehm frisch und würzig, eben nach Meer. Prompt war auch eine Taxe für uns bereit und wir fuhren zum Gebäude der DSR in der Langen Straße. Hier wurde uns ein Laufzettel ausgehändigt, mit dem durchliefen wir alle Stationen der Anmeldung, deren Abschluss die Aushändigung des Seefahrtbuches bildete.

Was uns in diesem Moment voll Stolz erfüllte, ob das wohl so bleiben würde?

Was für Erlebnisse.

Was für Erlebnisse.

Inzwischen war unsere Gruppe auf etwa zwölf Neulinge, die aus den unterschiedlichsten Regionen der DDR kamen, angewachsen. Allen wurde mitgeteilt, auf welchem Schiff wir uns einzufinden haben. Wolfgang K, ich und vier andere junge Burschen waren für die MS Dresden eingeteilt. Dann ging es auch schon auf den Parkplatz der Reederei. Dort stand ein Bus bereit, der uns zum Überseehafen bringen sollte. Durch die Rostocker Innenstadt ging es nun in Richtung Überseehafen, wie wir den Richtungsschildern entnehmen konnten. Bald sahen wir schon in der Ferne die ersten Mastspitzen der Schiffe auftauchen, die allmählich Konturen annahmen und zu richtigen Schiffen anwuchsen. Am streng bewachten Hafentor wurden unsere Seefahrtsbücher durch Angehörige der Hafenpolizei sehr ausgiebig überprüft. Überall waren Schilder angebracht mit dem Hinweis, dass wir uns im Grenzgebiet befinden. Als die Kontrolle beendet war, öffnete sich das Tor und wir wurden zur Einkleidung in die Kleiderkammer gefahren. Dort erhielten wir alle Ausrüstungsgegenstände, die wir in einen Seesack packten.

Nun standen wir da, mit Koffer und voll gepacktem Seesack, doch von unserem Bus war nichts mehr zusehen. Was nun tun? Da nahte schon Hilfe durch einen Hafenarbeiter mit einer E-Karre. Ohne viel Worte durften wir unsere Sachen auf seinem Fahrzeug verstauen und ab ging es zu dem Liegeplatz der Dresden. Nach einer kurzen Fahrt standen wir dann vor dem Schiff, welches uns riesig erschien mit seinen vielen Masten  und das für die nächsten Monate unser zu Hause sein sollte.

Was wir damals noch nicht wussten war, dass die Typ IV- Schiffe der DSR, zu der auch die Dresden gehörte, als die Arbeitsschiffe der Deutschen Seereederei  bezeichnet wurden, was wir noch zeitig genug erfahren sollten. Das ist aber schon wieder eine ganz andere Geschichte in der ich demnächst berichten werde….

Niedergeschrieben und zur Verfügung gestellt von Bernd . Die Rechte liegen bei ihm. Vielen Dank für den Bericht.

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Eine Antwort zu Beginn eines großen Abenteuers

  1. Mani sagt:

    Ich finde es wirklich klasse, dass Sie sich all diese Mühe machen und die Informationen aufbereitet für uns präsentieren. Weiter so!

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